Zu lange Visum-Wartezeiten bei Geschäftsreisen zu deutschen Messen
In der letzten Ausgabe haben wir informiert, dass sich der BGA beim Thema Visa für Geschäftsreisende stark engagiert. Nachdem der BGA sich zuletzt mit den Mit-Trägern im Asien-Pazifik-Ausschuss an die Bundesaußenministerin gewendet hat, haben wir dieses Mal mit der deutschen Messewirtschaft den Schulterschluss gesucht. Denn auch hier ist die Situation dramatisch. So schaden die untragbar langen Wartezeiten dem Messestandort Deutschland und damit der deutschen Wirtschaft insgesamt. Adressat Wolfgang Schmidt, Chef des Bundeskanzleramtes, erhielt eine deutliche Schilderung der Zustände und wurde aufgefordert Lösungsvorschläge zu präsentieren.
Die hohe internationale Verflechtung deutscher Unternehmen bildet das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands. Als internationaler Messestandort richtet Deutschland über zwei Drittel aller Weltleitmessen aus. Davon profitieren insbesondere kleine und mittelständischen Unternehmen, die quasi vor ihrer eigenen Haustür internationale Geschäftspartner und zukünftige Kunden treffen können. Dies setzt allerdings voraus, dass Geschäftsreisende auch einreisen können.
Wegen zu langer Visum-Wartezeiten fehlen allerdings Aussteller und Besucher aus Asien und Afrika auf Messen in Deutschland. So gehören China, die Türkei und Indien sowohl zu den Top 10 der wichtigsten Handelspartner Deutschlands als auch zu den Top 10 der bis zum Pandemiebeginn größten ausländischen Ausstellernationen am Messeplatz Deutschland. Durchschnittlich kamen allein auf den rund 140 internationalen Messen am Messeplatz Deutschland jährlich über 100.000 Besucher und über 20.000 ausstellende Unternehmen aus visumpflichtigen Ländern.
Monatelange Wartezeiten auf ein Visum sind aber seit dem Ende der Pandemie in für den deutschen Export entscheidenden Ländern an der Tagesordnung. So kann ein Messebesucher bei der Botschaft in Neu-Delhi - Stand heute - frühestens in 3 Monaten einen Termin bekommen, um seine Visum-Antragsunterlagen abgeben zu können, in Peking sind es 40 Tage, in Istanbul 35 bei Bearbeitungszeiten von vier bis sechs Wochen, und in Islamabad gibt es derzeit gar keine Termine. Unternehmen aus diesen und weiteren visumpflichtigen Ländern können daher oft ihre Mitarbeitenden nicht zu Messen nach Deutschland entsenden. Wichtiges Geschäftspotential bleibt damit ungenutzt. Im schlechtesten Fall entscheiden sich diese Unternehmen dann für die Teilnahme an Messen in anderen Ländern. Im internationalen Wettbewerb schwächen wir damit unsere Position als Exporteur von Waren „Made in Germany“ als auch als Messeland Nr. 1. Konkret hat sich dies bei internationalen Leitmessen wie der Hannover Messe, der Interschutz oder der DOMOTEX in Hannover gezeigt. Bei letzterer haben sich aufgrund fehlender Geschäftsreisevisa die Beteiligungen allein von indischen ausstellenden Unternehmen flächenmäßig fast halbiert. Statt der ursprünglichen Fläche von 14.000 Quadratmetern konnten indische Unternehmen nur 8.000 Quadratmeter belegen.


Alexander Hoeckle
Abteilungsleiter Außenwirtschaft + Zoll
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 565
alexander.hoeckle@bga.de

Schluss mit der Placebo-Politik
Die Rahmenbedingungen für alle Unternehmen müssen endlich verbessert werden!
mehr
BGA Unternehmertag 2024 - die Filme
Eine kurze Rückschau zu den Highlights des Unternehmertages
mehr
Projektreise in die Eastern und Volta Region Ghanas - Partnerbesuche, Ergebnisse & Workshops.
Das BGA-PartnerAfrika Projekt baut gemeinsam mit ghanaischen Partnerverbänden die Exportfähigkeit des lokalen Obst- und Gemüsesektors aus.
mehr
BGA und IPD beim Ausschuss wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen Bundestages
Dass ein von einem Wirtschaftsverband vorgeschlagener Tagesordnungspunkt beim AWZ ins Programm aufgenommen wird, ist äußerst selten und daher als außerordentlicher Erfolg für den BGA sowie das IPD zu verzeichnen.
mehr
Erfolgreicher Auftakt des Lieferantentrainings im südlichen Afrika
Auffällig war, dass fast die Hälfte der Lieferanten angab, bisher nicht über die relevanten Gesetzesvorhaben informiert gewesen zu sein.
mehr
Referentenentwurf für ein Tariftreuegesetz
Mit dem Gesetzentwurf ist auch eine Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes vorgesehen.
mehr
Die konjunkturelle Erholung verzögert sich weiterhin
Die deutsche Wirtschaft zeigt im dritten Quartal 2024 weiterhin Anzeichen einer Schwächephase.
mehr
BGA und IPD bei der AG Tourismus der CDU/CSU Fraktion
Das Ziel: der Aufbau langfristiger, nachhaltiger Geschäftsbeziehungen.
mehr
Richtiges Ziel, falscher Weg
Keine neuen Schulden für Subventionen - das geht auch anders.
mehr
Die USA sind und bleiben unser wichtigster Handelspartner
Auch nach den Wahlen wollen wir vertrauensvoll zusammenarbeiten.
mehr
Zeitenwende in der finanziellen Entwicklungszusammenarbeit?
Grund genug für den BGA sich hier zu positionieren.
mehr
Wahl des Präsidenten und Präsidiums im BGA
Einstimmig wiedergewählt wurde BGA-Präsident, Dr. Dirk Jandura, Oskar Böttcher GmbH & Co. KG
mehr
5 Minuten Zeit? Umfrage zu Lieferketten
Ergebnisse werden auf dem 2. Lieferkettentag in Berlin präsentiert
mehr
Wir handeln für Deutschland – die Politik auch?
BGA-Unternehmertag 2024
mehr
Wie wird die Schifffahrt nachhaltig?
BGA unterstützt das Positionspapier des Verbandes deutscher Reeder.
mehr
Eines der Kernthemen: Klimafreundliche Transportlösungen
4. BME-VDV-Gleisanschluss-Konferenz am 7. und 8. Oktober 2024 in Wolfsburg
mehr
Berufliche Bildung im Fokus beim KWB-Thementag am 6. November 2024 in Darmstadt
Die Veranstaltung richtet sich an betriebliche Ausbildungsleiter aller Wirtschaftsbereiche.
mehr
Weniger Gesetzesvorschläge in neuer Legislaturperiode geplant
Dr. Robert Gampfer stellt Pläne der EU-Kommission im BGA-Umweltausschuss vor
mehr
EU-Kommission fordert Verschiebung des EUDR-Starts
Informationen zur Richtlinie zur Entwaldungsfreien Richtlinie (EUDR)
mehr
ForveG ruft dotierten Preis für Nachwuchsforschung ins Leben
Mitgliederversammlung der Forschungsvereinigung Großhandel
mehr